Alicudi

 

Einführung:

Alicudi ist die entlegenste und einsamste Insel der Äolen. Genau darin liegt aber auch ihr Reiz. Natürlich ist es nicht jedermanns Sache, auf einer Insel Urlaub zu machen, die keine Straßen, keine nächtliche Beleuchtung und keine Bar hat, das einzige Hotel und Restaurant nur von Juni bis September geöffnet ist. Nur wenige Male am Tag legen hier die Fähren und Tragflügelboote an, bei Sturm kann es vorkommen, dass die Schiffe abdrehen und unverrichteter Dinge zurückfahren. Von Lipari aus werden Tagesausflüge nach Filicudi und Alicudi angeboten, davon hat man allerdings nicht sehr viel -falls ja, sollte man zumindest versuchen, bis zu der Kirche S. Bartolo aufzusteigen. Sehr viel schöner ist es, sich auf das Abenteuer einzulassen und einige Tage auf Alicudi zu verbringen. In den reisepraktischen Hinweisen finden sich alle notwendigen Übernachtungs- und Essenstipps.

Auf Alicudi wandern, bedeutet Treppensteigen Hunderte und Aberhunderte von Steinstufen durchziehen die östliche Inselhälfte bis zum Gipfel: Die Wege, die aufgelassenen Terrassen, die herbe Vulkanlandschaft und das Meer üben eine Faszination aus der man sich nur schwer entziehen kann. Auf Alicudi kann man die Stille noch hören.

 

Tipps:

Alicudis größter Vorteil ist die absolute Ruhe. Wer auf Filicudi geglaubt hat ruhiger geht es nicht mehr, der wird hier eines Besseren belehrt. Auch auf den Wanderungen trifft man eigentlich keine Menschen. Kein Wunder bei nur 130 Einwohnern und einem Hotel. Alicudi ist nur für Ruhesuchende ein guter Aufenthaltsort für mehrere Tage.

 

Ausflüge:

Es gibt zwei Wanderungen, die man auf Alicudi durchführen kann: Auf den Gipfel des Montagnole oder am Strand um die Nordküste der Insel. Ich habe mich für den Weg auf den Gipfel entschieden.

Vom Hafen aus steigt man über die Treppenwege (es gibt auf Alicudi keine einzige Straße) bergauf. Alle Abzweige rechts oder links lässt man unbeachtet und geht weiter nach oben. Man erreicht dann die Kirche San Bartolo. Hier hat man einen tollen Blick nach Filicudi. Weiter Bergauf erreicht man nach insgesamt ca. 1 Stunde die höchstgelegenen Häuser von Alicudi. Die Ortschaft heißt Montagna und besteht nur aus wenigen Häusern mit noch weniger Einwohnern. Vorbei an diesen Häusern erreicht man dann ein Gatter. Es sollte verschlossen sein und in italienischer und deutscher Sprache weißt ein Schild an diesem Gatter auch daraufhin. Die deutsche Schrift zeigt schon wer hier auf Alicudi die zweitstärkste Bevölkerungsgruppe stellt, denn Alicudi gilt mittlerweile als Aussteigerparadies für Deutsche. Man geht als durch das Gatter (und verschließt es wieder) und erreicht eine Hochebene. Hier weiden frei die Rinder der Einwohner, also ein wenig aufpassen. In der Mitte dieser Hochebene erhebt sich der Gipfel. Man geht rechts um den Gipfel herum da der Aufstieg erst auf der anderen Seite möglich ist. Man läuft an bronzezeitlichen steinernen Unterständen vorbei und erreicht dann ein Gruppe von Felsen. Ab jetzt wird es wild. Nun geht man links den Berg hinauf. Ich schreibe absichtlich nicht von einem Weg, denn den gibt es hier eigentlich nicht. Besonders nervend sind die stacheligen Sträucher. Wer sich hierhin mit kurzen Hosen getraut hat, der wird nicht weitergehen. Auch feste Schuhe sind hier wieder ein Muss. Man geht also ohne Weg immer in Richtung bergan, überquert einige Felsen und orientiert sich einfach an der höchsten Stelle des Berges. Irgendwann erreicht man tatsächlich den Gipfel.
Den Abstieg kann man natürlich auf dem gleichen Wege zurücklegen, allerdings hatte ich schon wieder vergessen wie ich gelaufen bin. Also einfach die gleiche Taktik anwenden wie beim Aufstieg: Einfach bergab. Wenn man dann die Hochebene wieder erreicht hat (ohne von Kühen komisch angeschaut zu werden), dann hat man den wildesten Teil der Wanderung hinter sich. Für mich war dies auch der wildeste Teil der gesamten Tage auf den Äolen. Den Hafen erreicht man dann wieder auf dem gleichen Weg wie hinauf.

 

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