Filicudi

 

Einführung:

Filicudi liegt auf halbem Weg zwischen Salina und Alicudi, und das beschreibt auch in etwa den Charakter dieser Insel. Filicudi ließe sich zwar in einem Tagesausflug von Lipari oder Salina aus besuchen - ein Muss ist die Wanderung zu der bronzezeitlichen Siedlung am Capo Graziano -, der stille Reiz dieser Insel würde sich einem dabei aber kaum erschließen. In der Antike hieß die Insel Phoinikoides, die "Palmenreiche", die letzten Wälder wurden im 17. Jh. gerodet. Trotzdem ist Filicudi keine kahle Insel, auf den aufgelassenen Ackerterrassen haben sich die Büsche der Macchia üppig ausgebreitet. Die alten Wirtschaftswege haben sich sehr gut erhalten und werden z.T. immer noch benutzt. Erst seit wenigen Jahren verbindet eine 7 km lange Asphaltstraße die Hauptorte der Insel miteinander.

Die Ortschaften sind nach wie vor von der typischen Inselarchitektur geprägt, die wenigen Neubauten passen sich vollkommen an. Das Meer ist ausgesprochen sauber. Eine der schönsten Meeresgrotten des Archipels ist an der Südwestküste zu entdecken.

Auf Filicudi gibt es nicht viele Unterkunftsmöglichkeiten, es empfiehlt sich daher, rechtzeitig anzurufen. Die kleinen Hotels und Pensionen der Insel sind ausgesprochen sympathisch, und die Küche ist vom Feinsten. Weitere Hinweise finden sich in den Informationen zu den Wanderrouten.

 

Tipps:

Die Ausgrabungen des Hüttendorfes am Capo Graziano sind ein Muss auf Filicudi. Aufgrund der Ausgrabungen konnte man nachweisen, dass die Insel bereits 3.000 v.Chr. bewohnt war.

 

Ausflüge:

Filicudi ist nach Alicudi die am weitesten von Lipari entfernte Insel, deshalb sollte man hier mit dem Tragflügelboot anreisen. Selbst dann bleibt einem nicht viel Zeit und man muss sich entscheiden ob man den Gipfel des Fossa Felci mit seinen 774 m erklimmen möchte oder die Ausgrabungen am Capo Graziano sehen möchte. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden, so dass mir nur Zeit blieb noch die Kirche von Valle Chiesa zu besuchen.

Vom Hafen aus geht man am Strand entlang nach links. Hier liegen am grobsteinigen Strand die Fischerboote der Einwohner. Wenn man an eine Gruppe großer schwarzer Steine, die halb im Meer liegen, ankommt, geht man nach rechts einen kleinen Hügel bergauf und kommt dann an einen deutlichmarkierten Weg. Diesem Weg folgt man entlang des Geländers nach links bis man an den Abzweig zu den Ausgrabungsstätten kommt (Vorsicht: Der Abzweig ist nicht leicht zu erkennen). Von hier ist es eine mittlere Kraxelei bis man nach ca. 20 Minuten an den Ausgrabungen steht. Das Eindrucksvollste an diesem Ort ist die absolute Ruhe, die man ruhig einige Minuten genießen sollte. 
Auf gleichem Weg kommt man dann zurück zum Hafen und links in den Ort hinein. Immer bergauf über die Treppenwege erreicht man nach ca. 45 Minuten die Kirche von Valle Chiesa. Man kann sich hier eigentlich nicht verlaufen, denn der Kirchturm bietet immer genügend Orientierung. Von hier kann man den Weg auch auf den Gipfel des Fossa Felci fortsetzen, was meistens an der mangelnden Zeit scheitert. Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen bei meinem nächsten Besuch den Gipfel zu bezwingen. Zurück zum Hafen kann man dann wieder andere Treppenwege nutzen, man erreicht auf jedem Weg wieder den Hafen.

 

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