Vulcano

 

Einführung:

Vulcano mit seinem Vulkan Gran Cratere gilt als die gefährdetste Insel der Äolen. Der letzte Ausbruch des Gran Cratere liegt nur etwas mehr als 100 Jahre zurück und die Anzeichen eines neuerlichen Ausbruchs mehren sich. Im Gegensatz zum Stromboli kann hier die Lava nicht entweichen. Die vulkanische Aktivität lässt sich nur an den Schwefeldampfaustritten feststellen. Diese Fumarolen befinden sich sowohl im Hauptkrater, als auch an den Rändern des Kraters. Und sogar am Fuße des Berges. Dort befindet sich die "Zona di Aqua Calda", was soviel wie "Zone des heißen Wassers" bedeutet. Dort direkt neben dem Anleger befindet sich ein Schwefelhügel und dahinter ein Schlammloch, welches durch heiße Quellen gespeist wird. Hier sitzen im Sommer wie im Winter viele Personen drin, denn der schwefelhaltige Schlamm hilft bei vielen Leiden, z.B. Hautleiden oder Gelenkleiden. Man muss allerdings seinen Geruchssinn überlisten, denn der Geruch ähnelt sehr dem Geruch von faulen Eiern. Aber nach relativ kurzer Zeit hat man sich daran gewöhnt. Nach dem bad in diesem Schlammbecken kann man sich direkt in dem dahinterliegenden Meer abkühlen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Aus dem Boden sprudeln an vielen Stellen heiße Quellen. Also immer Badeschuhe tragen.

 

Tipps:

Einen Ausflug nach Vulcano kann man von Lipari aus gut in einem halben Tag veranstalten. Hier ist es auch egal, ob man mit einer Fähre oder einem Aliscafo fährt, denn die Fahrtzeit beträgt nur 20 Minuten bzw. 10 Minuten.

Wenn man ein Bad in dem Schlammbad plant, sollte man daran denken, dass der Geruch nach faulen Eiern durchaus 2-3 Tage an einem haften bleibt. Deshalb besser nicht einen tag vor der Abreise machen. Auch sollte man daran denken Wechselkleidung, ein Handtuch und Badeschuhe einzupacken.

 

Ausflüge:

Jeweils einen halben Tag benötigt man für die beiden Ausflüge:

  1. Besteigung des Gran Cratere: Vom Anleger aus wandert man ebenerdig ca. 20 Minuten bis zum Grund des Vulkans. Von dort geht es durch zwei ganz unterschiedlichen Böden in Richtung des Gipfels bergauf. Zunächst führt der Weg durch losen schwarzen Lavasand. Dies bedeutet, dass man hier mit Halbschuhe schon nach wenigen Metern die Schuhe voller Sand hat. Hier empfiehlt sich (wie übrigens bei allen anderen Wanderungen auch) das Tragen von Wanderschuhen. Nach ca. 30 Minuten ändert sich die Bodenbeschaffenheit schlagartig. Man kommt auf einen lehmigen Boden, der bei vorherigem regen auch mal rutschig werden kann. Es haben sich auf der Wegstrecke tiefe Erosionsrinnen gebildet, über die man auch schon mal richtig klettern muss. Aber das ist kein Problem. Nach weitern 30 Minuten erreicht man dann den Gipfel. Hier steht man zunächst am flachsten Punkt des Kraterrandes direkt an einer Hubschrauberlandeplattform. Hier kann man sich nach dem Aufstieg ein wenig ausruhen. Man sollte diesen Platz nutzen, denn das Hinsetzen auf den Lavasand sollte man vermeiden, genauso wie das Abstellen des Rucksacks, denn der Boden ist mit Schwefel durchzogen und der frisst sich gerne durch diverse Stoffe. Von hier hat man einen tollen Ausblick in den Krater hinein. Einige Wagemutige haben auf dem Kraterboden mit Steinen Botschaften hinterlassen. Davon ist aber strikt abzuraten, denn der Vulkan stößt immer Schwelgase und auch Kohlendioxid aus. Dieses Gas ist bekanntlich schwerer als Sauerstoff und sammelt sich demzufolge auf dem Kraterboden. Es besteht also die Gefahr des Erstickens. Aus dem Krater kommen ständig diese Dämpfe. Genauso auf der linken Seiten des Kraterrandes, wo man schon von weitem die gelben Ablagerungen des Schwefels erkennen kann. Trotzdem empfehle ich die Wanderung auf dem Kraterrand entgegen des Uhrzeigersinns. Man kommt zunächst an einigen "Brotkrustenbomben" vorbei. Dies sind ausgeworfene Lavasteine des letzten Ausbruchs im Jahre 18xx. Sie sind so zerklüftet, dass sie an aufgeplatzte Brote erinnern. Auf diesem Weg um den Gipfel hat man einen schöne Ausblick auf die Südküste von Lipari. Nach ca. 20 Minuten steht man dann auf dem höchsten Punkt des Gran Cratere. Von hier geht es dann etwas steiler bergab. Man kann die kurzen Serpentinen laufen oder auch einfach geradeaus hinabrutschen. Am Ende des steileren Stückes steht man dann genau vor den gelben Schwefelaustritten. Vorsicht: Der Dampf ist nicht nur heiß, sondern auch giftig. Zeitweise wird der Zugang zu den Stellen abgesperrt. Wenn man hin kann, dann sollte man sich so stellen, dass der Wind die Gase von einem weg bläst. Wenn man die Gase gar nicht verträgt dann hilft ein Taschentuch vor dem Mund. Wenige Meter weiter trifft man dann wieder auf die Hubschrauberlandeplattform. Von hier beginnt der Abstieg. Tipp: Nachdem man auf gleichem Wege zurück zum Beginn des schwarzen Lavasandes gelangt ist, kann man den weiteren Abstieg abkürzen. Anstatt den langgezogenen Serpentinen (wie bergauf) zu folgen, kann man sich links bergab durch den Lavasand und die Vegetation kämpfen. Leicht findet man einen Einstieg. Doch Vorsicht: Der Sand ist sehr rutschig und gerade hier benötigt man festes Schuhwerk. Dafür ist dies aber ein gutes Training für den möglicherweise geplanten Abstieg vom Gipfel des Stromboli. Auf diesem Wege erreicht man schon nach weniger als 10 Minuten wieder den Boden. Und nach weiteren 20 Minuten steht man wieder am Anleger der Schiffe. Zeitaufwand: Nur bis zum Kraterrand und zurück ca. 1,5 – 2 Stunden, Umrundung des Kraters ca. 45 Minuten. Schwierigkeitsgrad: recht anstrengende Bergaufstrecke, manchmal auch ein wenig Klettern.
  2. Wanderung zum Valle dei Mostri: Das Tal der Monster ist eines der am meisten fotografierten Objekte der Inseln. Die Lavabrocken sehen hier wirklich aus wie kleine Monster. Man erreicht dieses Tal in einer flachen Wanderung. Vom Fähranleger geht man am Schlammbecken vorbei den Weg leicht bergauf in Richtung der Halbinsel Vulcanello. Geradeaus sieht man immer auf die Südküste von Lipari. Durch eine Baumalle führt die Straße durch Privathäuser hindurch. Achtung: Der Weg ist nicht (oder nur sehr schlecht) beschildert. Man muss dann an einer markanten Kreuzung nach rechts abbiegen. Hier braucht man ein gewisses Gefühl. Von nun an führt der Weg in Richtung Osten (vorbei an einem alten kaputten Cola-Automaten). Und dann steht man vor den Monstern. Das bekannteste Objekt ist der "Bär". Hier kann man sich schon eine ganze Zeit aufhalten und die Lavaformationen betrachten. Der Rückweg verläuft auf der gleichen Strecke. Zeitaufwand: reine Gehzeit hin und zurück: 1,5 Stunden. Schwierigkeitsgrad: sehr leicht, da fast keine Steigung.

 

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