Oahu - Die Hauptinsel
Hauptstadt: | Honolulu |
Höchster Punkt: | Mount Kaala, 1.231 m |
Fläche: | 973 km² |
Einwohner: | 876.146 |
Die Insel Oahu ist die
bekannteste Insel der hawaiianischen Inseln. Denn hier liegt die Hauptstadt
Honolulu und hier kommen die meisten Besucher mit dem Flugzeug an. Zudem
befinden sich hier zwei der größten Anziehungspunkte Hawaiis: der berühmte
Strand Waikiki Beach und der amerikanische Kriegsschiffhafen Pearl Harbour.
Dabei ist Oahu nur die drittgrößte Insel Hawaiis.
Auf Oahu im Großraum Honolulu leben ca. 75% der Gesamtbevölkerung Hawaiis. Aus
diesem Grunde hat man hier auch manchmal mehr den Eindruck einer echten
amerikanischen Großstadt als der Hauptstadt eines Inselparadieses. Aber mehr zu
den Highlights von Oahu nun im Einzelnen.
Honolulu - Waikiki:
Die
Stadt an sich hat uns nicht wirklich überzeugt. Gerade der Strand von Waikiki,
immerhin einer der berühmtesten Strände der Welt entspricht mehr dem Ideal des
Massentourismus als den Träumen von einem ruhigen Urlaub. Wer auf amerikanische
Touristen in kurzen Hosen, weißen Socken und Turnschuhen steht, der ist hier
richtig aufgehoben. Direkt hinter dem Strand steht eine Reihe Luxushotels und
danach kommt eine Straße: dreispurig in jede Richtung und total überlaufen. Auch
findet man hier die üblichen Souvenirstände und Fressbuden. Aber all das kann
man billiger auf Mallorca oder den Kanaren haben.
Honolulu -
Pearl
Harbour:
Ein
interessanterer Ort ist sicherlich Pearl Harbour. Pearl Harbor kam mit dem
Morgen
des 7.Dezember 1941 zu traurigen Ruhm, als japanische Bomber die hier vor Anker
liegende Pazifikflotte der USA zerstörten. Der Hafen wird auch heute noch von
der US Navy genutzt. Somit sind nur wenige Teile frei zugänglich. Dazu gehört
v.a. das USS Arizona Memorial. Hier wurde über die gesunkene USS Arizona eine
weiße Plattform gebaut, die nur per Schiff zu erreichen ist. Die Karten für
dieses Schiff erhält man am Eingangsbereich des Museums kostenlos. Allerdings
kann es schon mal 1,5 - 2 Stunden dauern, bis man dran kommt. Als wir um 09.15
Uhr dort ankamen hätten wir Karten für das Schiff um 10.45 Uhr erhalten können.
Das war uns etwas zu lang. Man kann aber vom Ufer aus das Denkmal sehen und die
Ausstellung an Land ist auch sehr interessant.
Honolulu
- Punchbowl Crater und Tantalus Drive:
Der Soldatenfriedhof im Punchbowl Crater ist einer der am meisten besuchten
Stellen auf Hawaii. Man hat von hier aus einen hervorragenden Blick auf die City
und den Stadtteil Waikiki. Wenn man es noch etwas höher haben möchte, dann kann
man den Tantalus Drive (an der Ausfahrt
des Kraters rechst abbiegen) hinauf fahren. Dabei geht es in engen Kurven bis
auf 2.100
ft.
Die Natur und der Ausblick sind klasse.
Kailua:
Der Ort Kailua ist eine große Schlafstadt für die Angestellten der Bürotürme in
Honolulu. Aus diesem Grunde geht es hier wenig touristisch zu. Trotzdem (oder
gerade deswegen) wird der Strand von Kailua regelmäßig zu den schönsten Stränden
der USA gewählt. Unsere kleine Ferienwohnung lag genau 1,5 Minuten vom Strand
weg und wir haben es sehr genossen hier auch mal richtig auszuspannen. Zudem
versuchten wir uns im Boogieboarden, der etwas leichteren Variante des
Wellenreitens, bei der man sich mit dem ganzen Körper auf ein relativ kleines
Brett legt und dann versucht die richtige Welle zu erreichen. Wenn man dies mal
versucht hat, dann weiß man wie schwierig es sein muss auf einem richtigen Brett
im Stehen die Wellen zu bezwingen. Spaß macht es aber auf jeden Fall.
Es gibt in Kailua keine großen Hotels, aber die Infrastruktur ist trotzdem
hervorragend. Man hat verschiedene Supermärkte zur Auswahl und auch an Fast Food
Buden herrscht kein Mangel. Unserer Ansicht nach ist Kailua ein idealer
Ausgangspunkt für die Erkundung der Insel.
Nord-Ost-Küste:
Von Kailua aus lohnt sich ein Ausflug an die Nord-Ost-Küste. Hier kann man auf
der gut ausgebauten Küstenstraße bis zu den berühmten Surfer-Stränden fahren.
Ein
erstes Highlight bietet sich kurz
nach Laie. Wenn
man hier an einem provisorischen Parkplatz anhält und dann durch die Lücke im
Gebüsch geht, erreicht man nach ca. 3 Minuten die wunderschöne Buchte von Kawela.
Normalerweise ist es hier menschenleer (zumindest wochentags) und man kann das
sehr ruhige Wasser genießen.
Denn
nicht jede Bucht auf Oahu ist so windgeschützt.
Wenige Meilen später erreicht man die Turtle Bay. Tatsächlich räkelte sich hier
am Strand eine Meeresschildkröte. Wir dachten schon, dass wir unheimliches Glück
hatten solch ein Tier zu Gesicht zu bekommen, im nachhinein haben wir an anderen
Stellen noch viel mehr Schildkröten gesehen.
Weiter geht es Richtung Haleiwa. Man kommt nun an den für das Surfen (auf
deutsch: Wellenreiten, nicht etwa Wind-Surfen) berühmten Stränden von Ehukai,
Sunset Beach und Banzai Pipeline vorbei. Jedes Jahr im Dezember werden hier die
Endkämpfe der Weltmeisterschaft ausgetragen. Leider waren die Wellen an unserem
Besuchstag nur ca. 3-4 Meter hoch, die Wettkämpfe beginnen aber erst bei einer
Wellenhöhe von ca. 10 Metern. Trotzdem war es sehr interessant den Surfern auf
den "kleinen" Wellen zuzuschauen.
In
Haleiwa angekommen kann man sich dann den kulinarischen Genüssen der Nordküste
Oahus zuwenden. Ein Tipp: Haleiwa Joe’s direkt am Ortseingang hinter der alten
Brücke. Hier gibt es tolle Meeresfrüchte und guten Fisch zu essen. Wer noch
etwas einkaufen möchte, der kann in Haleiwa im Shopping-Center zuschlagen. Es
gibt aber bessere Gelegenheiten. Trotzdem lohnt sich der Weg zum Einkaufzentrum:
Hier soll es nämlich das beste Shave Ice der Insel geben. Was ist denn
eigentlich Shave Ice? Ganz einfach: Man nehme Eiswürfel, stecke sie in eine
Maschine die sie regelrecht klein hobelt, gebe dieses gehobelte Eis in einen
Becher und schütte Sirup in einer oder bis zu drei verschiedenen
Geschmacksrichtung darüber. Der Becher sieht übrigens so massiv aus, dass man
auf die Idee kommen könnte, dass diese Becher wieder verwendet werden; aber wir
befinden uns ja nun mal in Amerika, da wird nichts wieder verwendet.
Man kann dann noch am Dillingham Airfield vorbei bis zur wunderschönen,
menschenleeren Bucht Mokulei Beach fahren.
Wer es dann auf dem Rückweg wieder etwas lauter und voller haben möchte, der
sollte unbedingt an der Dole Plantation, dem Ursprung der Ananas-Produktion auf
Hawaii vorbei schauen. Hier kann man zusammen mit dem Inhalt diverser
Touristenbusse mit einer kleinen Bimmelbahn die Museumsplantage besichtigen oder
sich durch das größte Labyrinth der Welt (laut Guinness Buch der Rekorde)
quälen. Natürlich gibt es auch hier einen Shop, in dem man alles rund um die
Ananas und noch viel mehr erhält. Alles an Nippes ist hier zu finden.
Nord-West-Küste:
Man kann leider nicht um die ganze Insel herumfahren, da das äußerste
Nord-West-Ende der Insel ein Naturschutzgebiet ist. Man kann aber auf direktem
Wege dorthin fahren. Die Strecke an sich ist nicht sonderlich interessant, am
Nordende der Straße findet man aber einen sehr schönen Strand. Diesen Teil der
Insel muss man nicht unbedingt gesehen haben.
Hanauma
Bay:
Neben Waikiki ist die Hanauma Bay der beliebteste Strand Hawaiis. Es handelt
sich dabei um einen Krater, der an seiner Südostseite eine Verbindung mit dem
Meer hat. Bei knapp dreieinhalb Millionen Besuchern pro Jahr herrscht in dieser
Lagune großer Trubel. Dieser Strand wurde uns von vielen Stellen als das
Schnorchelparadies schlechthin beschrieben. Uns hat es aber nicht so überzeugt.
Zunächst muss man hier 5$ Eintritt bezahlen, da es sich bei der Bucht um ein
Naturreservat handelt. Dann muss man sich erst in eine Schlange stellen und in
einem kleinen Kino einen Film anschauen. Jeder Versuch ohne den Film an die
Bucht zu gelangen scheiterte. In diesem Film wird einem auf sehr amerikanische
Art und Weise dargelegt, dass man bei einem Riff nicht auf die Korallen treten
soll und was es in der Bucht alles zu sehen gibt. Vom Ausgang des Kinos muss man
ca. 5 Minuten bergab zur Bucht laufen und dabei einen Höhenunterschied von xxx
ft überwinden. Wem das zu anstrengend ist, der kann sich von einem Bus
kutschieren lassen (0,50 $ bergab, 1 $ bergauf). Am Kiosk der Bucht mit
Toiletten und Kaltwasserduschen gibt es neben Sandwiches und Sodapops auch
Schnorchelausrüstung zu mieten. Übrigens: Hanauma Bay ist der erste Strand der
USA , an dem Rauchverbot herrscht!
Südküste:
Am Südende von Waikiki befindet sich der markante Krater des Diamond Head. Dies
ist der Krater des letzten aktiven Vulkans auf Oahu und man kann durch einen
Tunnel mit dem Auto bis in den Krater hinein fahren. Von dort kann man zu Fuß in
einer halben Stunde den Kraterrand besteigen und hat eine tolle Aussicht auf
Waikiki. Dies alles wissen wir aus dem Reiseführer, denn wir selbst haben die
Attraktion ausgelassen.
Wir
sind stattdessen an Hanauma Bay vorbei in Richtung Süd-Ost-Spitze gefahren. Man
kommt dabei noch an einer weiteren Attraktion vorbei: dem Blow Hole. Dies ist
ein Loch in der Lavadecke direkt an der Küstenlinie, aus dem bei entsprechender
Brandung das Wasser nach oben hinaus gedrückt wird. Es sieht dann so wie ein
Geysir aus. Bis man sich mal den Weg durch die vielen Touristen bis an die
kleine Mauer des Ausblick vorgekämpft hat kann es einige Minuten dauern. Direkt
hinter dem Blow Hole liegt der Strand Sandy Beach. Hier erfreuen sich viele
Leute beim Surfen.
Wenn man kurz nachdem die Straße in Richtung Norden abknickt den Wagen abstellt, kann man in einer halben Stunde
den Weg zu dem Makapuu-Leuchtturm antreten. Von hier hat man einen schönen
Ausblick auf die Ostküste. Aber Vorsicht: Es ist extrem windig hier und die
Touristen, die uns in kurzen Hosen und Badeschlappen entgegen kamen, sahen ganz
schön eingefroren aus.
Fazit:
Oahu ist meist der Anfangspunkt eines Hawaii-Urlaubs. Für die reine Erkundung der Insel genügen drei Tage. Wenn man sich dann noch ein wenig erholen möchte kann man es gut länger hier aushalten. Aufgrund unserer Erfahrung mit Big Island sagen wir aber, dass man hier nicht unbedingt länger als 5 Tage bleiben sollte, denn Big bietet ein viel größeres Spektrum an Natur und Erkundungsmöglichkeiten.