Nord- und Westaustralien (27.07. - 25.08.2006)
Zusammenfassung
Wie kann man eine Reise
durch Nord- und Westaustralien (von Darwin bis Perth sind wir mit einigen
Umwegen 9.500 km gefahren) in wenigen Worten zusammenfassen, wenn man an anderer
Stelle ein sehr umfangreiches Reisetagebuch geschrieben hat.
Es ist schwierig, aber wir werden es versuchen.
Im Norden findet man
im australischen Winter zunächst warme Temperaturen und tropische Landschaften. Atemberaubende National
Parks und Wetlands mit jeder Menge Krokodile.
Weiter an der Westküste entlang, zugegeben etwas im Inland, findet man trockene,
aber interessante
und abwechslungsreiche Landschaften mit Städten, die sich bei 6.000 Einwohnern
als große Städte fühlen. Viele Straßen sind unpassierbar für normale Autos und
jedes mal wenn etwas von "unsealed road" geschrieben steht, dann kann man da
wirklich nur mit einem 4-Wheel-Drive fahren.
Die einzige wirkliche große Stadt zwischen Darwin und Perth ist Broome und ich
fühlte mich gleich an meine schlimmsten Erinnerungen an Mallorca erinnert. Es
ist wirklich ein Touristenzentrum, hauptsächlich für Backpacker. Hier gibt es
sehr schöne Strände, deren Idylle wird aber abends von den zig Autos, die an den
Strand fahren und von den Kamelen, auf denen Touristen den Sonnenuntergang
"genießen", gestört. Ziemlich touristisch und teuer aber trotzdem atemberaubende
Sonnenuntergänge. Kamele gehören aber trotzdem nur in die Wüste!!!
Westaustralien ist nicht nur Landschaft, sondern auch eine große Bergbauregion.
Hier wird fast ein Viertel des gesamten weltweiten Eisenerzes aus der Erde
geholt, in langen Zügen an die Küste gekarrt und dort auf riesige Schiffe
verladen, die es dann hauptsächlich nach China bringen. Die Erzverladestädte
sehen alle aus als seien sie aus Eisen gebaut und dann langsam verrostet. Der
Tourismus spielt hier noch eine untergeordnete Rolle.
Das ändert sich wenn man in die Region der Korallenriffe im äußersten Westen
kommt. Hier gibt es Delfinfütterungen und Bootsausflüge zum Whale Watching. Dazu
aber auch wirklich nette Strände und tolle Schnorchelmöglichkeiten und
Nationalparks. Die
Verantwortlichen sollten nur aufpassen, dass der Tourismus die schöne Gegend
nicht zerstört.
Kurz vor Perth glaubt man dann wieder in eine ganz andere Welt einzutauchen. Das
Wetter wird wieder etwas feuchter und dadurch ist hier wieder Landwirtschaft
möglich. Man sieht auf einmal Felder und Höfe, sogar kleine Ortschaften und
nicht nur alle 250 km ein Roadhouse (Tankstelle und Pub).
Geradezu erschreckend nach der langen Zeit
im "Bush".
Südlich von Perth findet man vor allem große neue Bungalowstädte für die Rentner
aus Perth. Das Klima ist nicht zu extrem, die Strände sehr schön und die große
Stadt nicht zu weit weg. Außerdem gibt es hier sehr guten Wein. Fast die gesamte
Gegend südlich von Perth besteht aus einem großen Weinanbaugebiet. Man kann
überall Wein kaufen und kosten. Die meisten
Kellereien sind erst in den letzten 20 Jahren gegründet worden, so dass sich
hier noch einiges entwickeln wird.
Man kann diese Gegend der
Welt nicht in eine Schublade stecken. Dafür bräuchte man ein ganzes Regal.
Unterschiedlich Landschaften, unterschiedliche Charaktere, unterschiedliches
Wetter. Man findet hier alles, wenn man bereit ist ein paar Kilometer im Auto zu
verbringen. Auf jeden Fall ein lohnenswertes Urlaubsziel mit einer sehr gut
entwickelten touristischen Infrastruktur. Überall gibt es Besucherzentren, in
denen man kostenlos Karten- und Infomaterial bekommen kann und Unterkünfte und
Touren buchen kann.
Noch ein Wort zu unserem Campmobil. Es ist eindeutig die beste Möglichkeit
diesen Teil Australiens zu bereisen. In jedem noch so kleinen Kaff gibt es einen
Campingplatz und wenn man den nicht mag, dann stellt man sich einfach an die
Straße. Unbedingt zu empfehlen.
Wir hoffen euch jetzt ein wenig Appetit auf unser Reisetagebuch gemacht zu haben. Viel Spaß beim Lesen.