12. Januar 2004 - Singapur
 

Heute war unser zweiter Tag in Singapur. Der erste Tag vor einer Woche stand ganz im Zeichen der Natur mit dem Besuch von Sentosa Island und dem Jurong Bird Park. Heute hieß es also die Stadt zu besichtigen. Dafür hatten wir auch genug Zeit, denn bereits um 8.00 Uhr lagen wir am Pier und erst um 22.00 Uhr ging es wieder los. Also auf in die Stadt.

Clarke QuayWir begannen unsere Tour mit einer kurzen U-Bahn-Fahrt zum Clarke Quay. Dies ist ein Teil des ersten Hafens der Stadt, der im Singapur-River nahe der Mündung lag. Dieses Gebiet lag lange brach, nachdem der moderne Container-Hafen gebaut wurde. Und er verfiel. Man entschloss sich die Häuser nicht zu renovieren, sondern sie abzureißen und eine neue Bebauung an das Ufer zu setzen. Dabei haben die Architekten wohl ein bisschen zu sehr auf Disneyland geschaut, denn die Häuser sehen schon ein wenig zu bunt aus. Es hat sich hier aber eine gute Möglichkeit für das Nightlife entwickelt. Von hier ging es in den Park des Fort Canning. MerlionNach einer anstrengenden Tour auf diesen Hügel kamen wir auf der anderen Seite in das alte Viertel der Stadt. Hier gibt es u.a. das Raffles Hotel und die Regierungsgebäude zu sehen. Nach erfolgreicher Durchquerung gelangten wir dann zu einem der Hauptsehenswürdigkeiten Singapurs: dem Merlion. Eine Figur dieses Sagenwesens steht an der Mündung des Singapur-Rivers ins Meer. Hier darf er den ganzen Tag Wasser aus seinem Maul in die See spucken.

Unser Weg führte uns dann nach Chinatown. Hier erlebt man das gleiche wie in allen Chinatowns dieser Erde: quirliges geschäftiges Treiben. Auch einige Tempel haben wir gesehen, aber zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon nicht mehr unbedingt viel Lust uns jeden Tempel anzuschauen. Interessant war aber zumindest dass mitten in Chinatown in hinduistischer Tempel steht. Auch die üblichen chinesischen Märkte findet man hier und wir liefen ein wenig darin herum und kauften ein paar Kleinigkeiten. Danach ging es dann in das nächste ethnische Viertel, nach Little India.

indisches MittagessenHier hatten wir zwei Reiseführern einen Tipp zum Mittagessen entnommen und so gingen wir in das typisch indische Lokal Komala Vilas. Hier konnten wir uns aus Bildern an der Wand unser Essen aussuchen. Wir bestellten also nach Aussehen und wurden nicht enttäuscht. Wir hatten eine Platte mit Reis und verschiedenen Saucen bzw. Teigfladen mit Saucen. Eines hatten alle diese Saucen gemeinsam: Sie waren ganz schön scharf.
Gut gestärkt machten wir uns dann auf den weiteren Weg durch Little India, welches v.a. durch seine Bekleidungs- und Schmuckgeschäfte Aufsehen erregt.

Hiermit aber nicht genug der Reise durch die unterschiedlichen Kulturen der Welt. Relativ nah bei Little India liegt das arabische Viertel rund um die Arab Street. Zentrum dieses Viertels ist die Sultan-Moschee. Ansonsten geht es hier etwas ruhiger zu als in dem chinesischen oder indischen Viertel. Nun hatten wir aber auch genug Kultur gesehen und so stürzten wir uns in das nächste Vergnügen. Und das heißt nach allem was man so gehört hat einkaufen. Hier wurden wir aber schon ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück geholt.

Einkaufen in Asien kannten wir als ein riesiges Chaos von Geschäften in großen Einkaufzentren. Man bekommt normalerweise alles was nicht unbedingt herausragende Qualität hat zu äußerst geringen Preisen. Nicht so in Singapur. Als erstes fiel uns die Menge an Elektronikläden auf. Das ist auch das was wir erwartet hatten, denn Singapur gilt als das El Dorado für Kameras und andere Elektronik. Doch mit zwei Dingen hatten wir nicht gerechnet: Erstens waren die Verkäufer sehr aufdringlich. Man konnte nicht in Ruhe in ein Schaufenster schauen ohne dass man sofort einen Händler an seiner Seite hatte. Sie saßen bereits auf Hockern vor den Läden und redeten jeden der vorbei ging sofort an. Es war wirklich sehr unangenehm. Und zweitens waren wir über das Preisniveau erstaunt, denn die Preise lagen, wenn überhaupt, dann nur marginal unter denen aus Deutschland. Man kann sich die gewünschten Artikel wahrscheinlich in Deutschland bei Sonderangeboten günstiger kaufen.
Also keine Elektronikgeschäfte mehr, sondern nun lieber Bekleidung. Doch auch hier erlebten wir eine Überraschung. Es gab nicht die typischen kleinen Geschäfte sondern eher große Warenhäuser wie in Deutschland. Und wenn es mal in einem der vielen Einkaufszentren kleine Läden gab, dann stand an deren Tür so Namen wie Bulgari, Luis Vitton, etc. Dafür muss man also nicht nach Singapur fahren. Sicherlich kann man hier noch das eine oder andere Schnäppchen machen, aber wenn man für ein T-Shirt statt 300,00 EUR nur 200,00 EUR ausgeben muss, dann mag das zwar eine gute Ersparnis sein, mir ist es immer noch ein ganz klein wenig zu teuer. Alles in allem hat mir das Einkaufen in Kuala Lumpur oder gerade in Bangkok wesentlich besser gefallen.

Singapurs Skyline bei NachtNun hatten wir aber auch genug vom Laufen und wollten uns noch ein wenig entspannen. Wir hatten durch die späte Auslaufzeit mal die Gelegenheit, die Stadt im Dunkeln zu sehen. Dafür fuhren wir dann wieder zum Ausgangspunkt unserer Tour zurück. Am Clarke Quay angekommen gingen wir erst mal zu dem ähnlich aussehenden Boat Qual hinüber. Diese beiden Quays liegen direkt nebeneinander, unterscheiden sich aber dadurch, dass die Häuser am Boat Quay noch die Originalhäuser sind. Aber auch hier erlebten wir die aufdringliche Art der Bewohner Singapurs. Wir wurden auf der Promenade lang gehend alle 5 Meter von einem anderen "Fänger" angesprochen, ob wir nicht in seinem Restaurant etwas essen oder trinken wollten. Das war richtig lästig. Wir fanden dann aber auch so eine Bar, in der wir unser erstes Bier trinken konnten. Nach diesem Bier gingen wir rüber zum Clarke Quay und setzten uns direkt an das Ufer der Singapur-Rivers und bestellten das einheimische Bier Tiger Beer. Clarke Qauy bei NachtZunächst nur ein Glas, dann aber doch einen Pitcher. Vom Preisniveau sollte man sich hier auch zu keinen Illusionen hinreißen lassen. Für das Glas Bier zahlt man 6,00 Singapur-$, das sind umgerechnet ca. 3,00 EUR. Billig ist das Leben in Singapur, gerade verglichen mit den anderen Städten in Asien nicht. Dadurch lassen wir uns aber einen so schönen Abend nicht vermiesen. Trotzdem ging natürlich auch dieser Tag vorbei, so dass wir uns dann gegen 21.00 Uhr zurück auf das Schiff begaben. Gegessen haben wir erstmals nicht an Bord, denn erstens waren wir noch so satt von unserem guten indischen Mittagessen und zweitens nahm ich noch einen kleinen Snack bei McDonalds. Dann hieß es auch früh ins Bett zu gehen, denn am nächsten Tag stand Melaka auf dem Programm und dort hatten wir nur von 8.00 Uhr bis 14.45 Uhr Zeit.

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